Sonntag, 29. Juli 2007

Das Team (1): Tanja Noters - Musikalische Leitung


Die Pianistin Tanja Noters wurde in Düsseldorf geboren und begann mit sieben Jahren mit dem Klavierspiel. Mit zwölf gewann sie ihren ersten Klavierwettbewerb, dem schon vor Beginn ihres Studiums zahlreiche weitere erste Preise und Auszeichnungen folgen sollten.

Tanja Noters war Schülerin von Udo Falkner in Düsseldorf, Prof. Ayami Ikeba in München und studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg im Breisgau und in der Klasse von Prof. Volker Banfield an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Weitere künstlerische Anregungen erhielt sie auf Meisterkursen von Prof. Ludwig Hoffmann, Prof. Arie Vardi, Prof. Homero Francesch und Prof. Catherine Vickers.

Tanja Noters konzertierte bereits in vielen Ländern Europas und widmet sich gleichermaßen der klassischen Konzertliteratur wie auch der Neuen Musik. Komponisten wie Peter Michael Hamel, Manfred Stahnke, Sidney Corbett u.v.a. vertrauten Tanja Noters Uraufführungen ihrer Werke an, mit dem Ensemble Chaosma betritt sie kammermusikalisch neue Pfade.
Besonders am Herzen liegt Tanja Noters auch die Liedbegleitung. Seit einigen Jahren tritt sie regelmäßig mit Renate Behle auf und engagiert sich auch im Bereich Musiktheater.

Rundfunkaufnahmen des NDR, FSK und des Lokalradios Hamburg wurden ausgestrahlt und sind zum Teil auf CD doumentiert.

Sonntag, 22. Juli 2007

Salieri ein Mörder?


Am 23. Mai 1824 veranlaßt der Schriftsteller Bassi die Verteilung eines Flugblattes, in welchem Salieri als Nebenbuhler Mozarts dargestellt wird, "mit dem vergifteten Becher neben ihm stehend". Der Kapellmeister Schindler notiert Anfang 1824 in Beethovens Konversationsheft "Mit Salieri geht es wieder sehr schlecht. Er ist ganz zerrüttet. Er phantasiert stark, dass er an dem Tode Mozarts Schuld sei und ihn mit Gift vergeben habe. Das ist die Wahrheit, denn er will dies als solche beichten. - So ist wahr wieder, dass Alles seinen Lohn erhält". Rasch wird Salieri als "geistig gestört" bezeichnet, sogar das MGG attestiert ihm für die Jahre 1823/24 eine "vorübergehende geistige Umnachtung". Salieri versucht einen Selbstmord, in dem er sich die Halsschlagader aufschneiden will - stirbt aber erst 1825 an Altersschwäche. Anzeichen von Todessehnsucht und Gewissensbisse finden sich schon in einem früheren Brief Salieris an den Grafen Haugwicz. Auch nach seinem Tod reißen die Gerüchte nicht ab. Alexander Puschkin setzt 1830 die Gerüchte in einem Kammerspiel "Mozart und Salieri" künstlerisch um.

Wurde Mozart ermordet?


Wurde Mozart ermordet? Dramaturgie eines Mordes

"Er kannte unsere Warnung, da wir ihm Hermes gesandt..." (Homer, Odysse,I: 37-38)


Das Ehepaar Vincent und Mary Novello besuchten 1829 die Witwe Mozarts und hielten bei dieser Gelegenheit in ihrem Tagebuch fest, dass Mozart 6 Monate vor seinem Tode den Verdacht geäußert habe, jemand hätte ihn vergiftet. Er klagte über starke Schmerzen in den Lenden und Mattigkeit. Gegenüber seiner Ehefrau äußerte Mozart bei eine Praterfahrt, wie es der Chronist Nissen überlieferte, dass man ihm "gewiß" Gift gegeben hätte.
Im Juli 1791 wird Mozart von einem "Grauen Boten" heimgesucht, der bei ihm ein Requiem in Auftrag gibt - eine Totenmesse. Der Graue Bote stellte sich nach Mozarts Tod als Diener des Grafen Walsegg heraus, der das Werk bei Mozart incognito in Auftrag gab, um es später als sein eigenes aufzuführen.
Bereits während seines Prag Aufenthaltes 1791 - zur Aufführung des Titus - ist Mozart schwach und kränklich. In einem Brief an Da Ponte schreibt er, dass sein Kopf schwach und zerstreut sei und das Bild "dieses Unbekannten" nicht aus seinem Kopf weichen will, "andererseits habe ich vor nichts mehr zu zittern. Ich fühle es und brauche keinen Beweis, die Stunde schlägt".
In den letzten Wochen vor Mozarts Tod leidet jener unter Schwindel und Wahnsvorstellungen, muss sich häufig übergeben, wie es aus zahlreichen Dokumenten hervorgeht, bspw. aus einem Entschuldigungsschreiben an die Loge (Mozart war Freimaurer): "Lieber Bruder. Nun ist es eine Stunde, dass ich nach Hause kam - und zwar mit starken Kopfschmerzen und Magenkrampf behaftet; - und ich hoffe immer auf Besserung - da ich aber leider das Gegenteil empfinde, so sehe ich wohl, dass ich nicht dazu bestimmt bin, unserer heutigen ersten Feierlichkeit beizuwohnen, und bitte Sie, lieber Br., mich deswegen an Ort und Stelle bestens zu entschuldigen. (...)". Mozart wird von einer unerklärlichen Kälte befallen, welche ihn bis zu seinem Tod nicht mehr verlassen soll.
Der eigentlich Todeskampf begann 2 Wochen vor seinem tatsächlichen Tod. Mozart kann das Bett nicht mehr verlassen. Der Körper ist aufgedunsen und die Steifheit des Körpers führt über mehrmaliges Erbrechen hin zu einem "hitzigen Frieselfieber". Mozart erlebt seinen Tod mit wachen Verstandes, bis er durch die unbeholfende Behandlung eines Arztes (durch einen Aderlaß und kalte Wickel)in Bewußtlosikeit verfällt. Die Legende will es, dass Mozart in seiner letzten Minute die Backen aufpustet und die Posaunen des Dies Irae seines Requiems immitiert - an welchem er, auch der Legende nach, bis kurz vor seinem Tod gearbeitet hat. Heutige Quellen wissen allerdings zu berichten, dass das Requiem wohl bereits vor seinem Tod uraufgeführt wurde.
Die Leiche Mozarts fällt durch postmortale Schwellungen auf und wird am 6. Dezember ohne Obduktion in der Kruzifix-Kapelle der Stephanskirche eingesegnet und angeblich auf dem Friedhof von St. Marx beigesetzt. Hierfür gibt es keine Zeugen, welche aufgrund schlechten Wetters (Schnee und Regen) der Bestattung fern blieben - heute gilt es allerdings durch die meteorlogischen Eintragungen des Grafen Zinzendorf als erwiesen, dass während der Bestattung Mozarts weder Regen-, noch Schneefall geherrscht haben. Das Grab wurde nicht gekennzeichnet.
Die vermuteten Ursachen für den Tod Mozarts führen von einer Hirnhautentzündung über rheumatisch-entzündliches Fieber hin zu einer Herzinsuffizienz. Die These eines Giftmordes mit Quecksilber befindet sich nach Betrachtung der Todesumstände allerdings auch durchaus im Rahmen des Möglichen - aber wer war der Mörder?

Inhaltsangabe


Der Engel
Im Tor von Eden strahlte helle
Ein Engel zart und senkt sein Haupt
Zum finstren Dämon und Rebellen,
Der ihn vom Höllenschlund erschaut.

Der Geist des Zweifels, der Verneinung,
Erblickte diesen reinen Geist
Zum ersten Mal und die Erscheinung
Ihn ungewollt zum Bessren weist.

»Verzeih«, sprach er, »dass ich so frech,
Doch nicht vergeblich strahlt dein Schimmer:
Auf Erden ist nicht alles schlecht,
Nicht alles hasse ich im Himmel
Alexander Puschkin 1827

Genie und Verbrecher - wie nahe beieinander liegen diese beiden Extreme? Neid und Verzweiflung sind es, die Salieri dazu treiben, über die Ermordung Mozarts nach zu denken - dahinter verbirgt sich auch der Hass auf das eigene SEIN, die eigene Mittelmäßigkeit, das Unvermögen die eigenen Grenzen zu überschreiten. Eine Situation zwischen Leben und Tod.
Mozart besucht Salieri. Es erfolgt eine Einladung zum Abendessen. Dabei berichtet Mozart von seinen Ängsten, seiner Verzweifelung, dem Scheitern am inneren Genie und von der scheinbar überirdischen Begegnung mit einer schwarzen Gestalt, welche bei ihm ein "Requiem" in Auftrag gegeben hat. Mozart spürt sein eigenes Ende nahen - er wird das "Requiem" für sich selbst schreiben. Das Unheilvolle, das Nicht-Irdische hat von ihm Besitz ergriffen. Mozart wird seinen Weg gehen müssen. Die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verwischen - Gegenwart wird zu Vergangenheit und Zukunft. Mozart trinkt das für ihn bereitete Gift. Der Totentanz beginnt: ein Opernkrimi der besonderen Art ...!

"Wenn das Leben dich betrügt,
Sei nicht traurig, nicht beklommen!
Bleib auch beim Schicksalsschlag vergnügt:
Ein bessrer Tag, glaub mir, wird kommen.

Das Herz: im Zukünftigen lebts;
Die Gegenwart kennt nur Beschwerden;
Doch schon im Nu ist sie verweht;
Und was vergeht, wird wieder werden
."
Alexander Puschkin 1825

Mittwoch, 18. Juli 2007

Bauprobe im Forum der HfMT Hamburg




"Die Bauprobe ist sicherlich einer der spannendsten Momente einer Inszenierung: technische Fragen klären sich, man gewinnt erste Eindrücke der späteren Beleuchtung und der Raumspannung, was für den folgenden Probenprozess mit den Sängern von großer Wichtigkeit ist. Toi Toi Toi!"